Lust auf gutes Pferdetraining?

aktualisiert am Juni 22, 2025

Pferdertraining_Sabrina_Moeller

Na klar hast Du das, oder?

Wer will sein Pferd nicht “gut” trainieren? Du willst ja nur das Beste für Dein Pferd. Du willst, dass es ihm gut geht, es lange gesund bleibt, es sich wohl im eigenen Körper fühlt…

Aber…

1. Was ist eigentlich gutes Pferdetraining?

Ja, das ist eine gute Frage.


Je nachdem, wen Du fragst, bekommst Du völlig unterschiedliche Antworten. Bei den Einen geht alles nur mit Vorwärts-Abwärts, die Anderen verteufeln es fast und sehen das Vorwärts-Abwärts als Grund allen Übels. Die Einen versuchen alles über hohes Tempo zu regeln, die Anderen wiederum schwören auf Zeitlupenschritt. Manche sagen nur mit Seitengängen können Muskeln aufgebaut werden, andere empfehlen die Stangenarbeit.

So könnte man das sehr lange weiterführen und würde viele weitere Beispiele finden. Das Problem hierbei ist aber, dass Du als Pferdebesitzer hier oft zwischen den Stühlen sitzt und Dich fragst: “ Wer hat denn jetzt Recht?”

Die einzelnen Reitweisenvertreter erklären ihre Sicht der Dinge sehr plausibel oder wenigstens sehr vehement und sehen ihren Weg oft als den einzig Richtigen.

Auch für mich war das früher sehr schwierig. Es hat sich immer angefühlt wie schwarz und weiß und dazwischen gab es keine Graustufen. Durch meine verschiedenen Ausbildungen konnte ich für mich Graustufen finden und mir meine eigene Meinung bilden. Das ist aber häufig einfacher gesagt als getan, weil Du Dir unsicher bist oder von anderen eine Meinung aufgedrückt bekommst.

Doch vielleicht geht es gar nicht darum, wer Recht hat. Sondern darum, genauer hinzusehen: Was braucht Dein Pferd, was brauchst Du, damit ihr gemeinsam lernen und euch weiterentwickeln könnt.

2. Warum so oft diskutiert wird, obwohl alle das Gleiche wollen

Gerade auf Social Media erlebt man es immer wieder: Diskussionen um das “richtige” Training, den Ernährungszustand, die Haltung, die Ausbildungsmethode… Schnell wird bewertet, korrigiert, über andere gerichtet.

Dabei wollen die meisten eigentlich das Gleiche: ein zufriedenes, gesundes, leistungsstarkes Pferd, das motiviert mitarbeitet. Sie haben nur jeweils andere Herangehensweisen und Erfahrungen.

Es ist aber durchaus möglich, dass mehrere Wege funktionieren. Daher finde ich es wichtig, bei jeder Trainingsmethode danach zu schauen, ob es etwas gibt das mir gut gefällt und das kann ich dann entsprechend übernehmen und in mein Training einbauen.

Um das aber beurteilen zu können, ist es wichtig, dass Du Dich ständig weiterbildest und fast noch wichtiger, dass Du dich selbst und deine eigene Arbeit mit dem Pferd reflektierst.

Grundausbildung

Wenn du direkt starten willst, hol dir meine kostenlose Grundlagen-Checkliste – sie hilft dir dabei herauszufinden, welche Basis bei deinem Pferd schon sitzt, und wo noch Potenzial schlummert.

3. Gutes Training ist individuell - abgestimmt auf das Pferd-Mensch-Paar

3.1. Individuelles Training für das Pferd

Es gibt also nicht die eine Trainingsmethode, das eine Schema F, das für jedes Pferd funktioniert. Auch, wenn wir alle gerne diesen einen Weg hätten. Aber das wäre leider zu einfach.

Ein mobiles Pferd benötigt in der Arbeit eher Stabilisierung, ein stabiles Pferd eher Mobilisation. Ein extrovertiertes Pferd braucht eher Klarheit und Ruhe, ein introvertiertes eher Zeit und Sicherheit.

Ein junges Pferd am Anfang seiner Ausbildung benötigt eine andere Herangehensweise, als ein bereits ausgebildetes Pferd.

Für ein Pferd, das sich in einer deutlichen myofaszialen Dysfunktion (Trageerschöpfung) befindet ist zum Beispiel das Training über Stangen überhaupt nicht geeignet, auch wenn das gerne zum Muskelaufbau empfohlen wird. Für ein Pferd, das die Rumpftragemuskulatur gut einsetzen kann ist das Stangentraining aber eine sehr gute Trainingsart.

Auch hier kann man endlos Beispiele finden.

3.1. Individuelles Training für den Menschen

Das gleiche gilt aber auch für die Menschen. Sie bringen unterschiedliche Startbedingungen in ein Training mit. Sie unterscheiden sich genauso wie die Pferde im Lerntyp, in der Umsetzung, im Ausbildungsstand, in der körperlichen Verfassung und im Timing.

Auch verschiedene Erfahrungen in der Vergangenheit kommen hier zum Tragen. Wenn Du als Reiter zum Beispiel Angst hast, dann ist für Dich ein anderes Training gut, als für jemanden, der gerade sportlich in der Vielseitigkeit weiter kommen möchte. Wenn Du zum Beispiel eine niedrige Körperenergie hast und eher schüchtern bist, benötigst Du andere Trainingsimpulse als jemand mit einer hohen Körperenergie und einer eher extrovertierten Art.

Was auch immer Dein Ausgangspunkt ist: Du musst Dich im Training wohl und verstanden fühlen. Nur dann kannst Du Deinem Pferd auch Sicherheit geben und es gut trainieren.

4. Was für mich kein gutes Pferdetraining ist

Bei allem “Es kommt drauf an” und “es hängt vom Pferd und vom Mensch ab”, kann ich aber auf jeden Fall sagen, was für mich kein gutes Pferdetraining ist.

  • gewaltvolle Trainingsmethoden - Pferde mit Gewalt zu bestimmten Bewegungen zwingen, sei es starke Handeinwirkung, sinnfreier, gewaltvoller Peitschen- und Sporeneinsatz
  • Druck, bis das Pferd aufgibt - erlernte Hilflosigkeit
  • “Das haben wir schon immer so gemacht”-Training - ohne Reflektion und Weiterentwicklung
  • das Pferd in ein Förmchen drücken - sei es durch Ausbinder, tiefe oder mehrfache Verschnallungen der Doppellonge, sehr starke Handeinwirkung
  • Training, das nicht auf die Physiologie des Pferdes achtet.
  • Reiten, longieren, Fahren ohne Erklärung und Erarbeitung von Grundlagen

5. Was für mich gutes Pferdetraining ist

Gutes Pferdetraining beinhaltet für mich:

  • Erklärung und Erarbeitung von Grundlagen - Ständige Überprüfung und Verfeinerung auch bei fortgeschrittener Ausbildung
  • Klare Kommunikation durch gutes Timing und Zusammenspiel der Hilfen
  • Eine ausgiebige Vorbereitung vom Boden aus - bevor geritten wird
  • ein Verständnis für die Physiologie des Pferdekörpers - Erarbeitung von Mobilität, dynamischer Stabiltät und Balance
  • Auflösen von Kompensationen und erklären von neuen Bewegungsideen - zum Beispiel für gebogene Linien
  • Ständiges Beobachten und Reflektieren - gibt es durch das Training eine Verbesserung oder eine Verschlechterung

Ich arbeite mit meinem Ansatz aus tensegralem Training nach Horse Tensegrity Training und der Arbeit an der Doppellonge genau daran: Das Pferd zu befähigen, sich gesund und verschleißarm zu bewegen, sich durch aktive Rumpfträger selbst zu tragen und fein zu kommunizieren.

Gutes Trainig beginnt für mich immer bei den einfachsten Grundlagen.

6. Was Du auf diesem Blog findest

Wenn Du dich für pferdegerechtes, fundiertes und klar strukturiertes Training interessierst, dann bist Du hier richtig. Auf diesem Blog erwarten Dich:

  • Blickschulung zur myofaszialen Dysfunktion - Trageerschöpfung
  • Alle Themen rund um Tensegrales Training und Doppellongenarbeit
  • Übungsideen mit verschiedenen Aufbauten
  • Persönliche Erfahrungen, AHA-Momente und klare Haltungen

7. Und jetzt Du

Was bedeutet für dich gutes Pferdetraining? Und was davon setzt du schon mit deinem Pferd um – was möchtest du vielleicht überdenken?

Ich freue mich auf Deine Nachricht!

Hi, ich bin Sabrina

Sabrina_Moeller

Ich helfe Dir mit tensegralem Training an der Longe und der Doppellonge, Dein Pferd gesundheitsfördernd und fein zu trainieren.

Du kannst in Form von Onlineangeboten, einer Trainerausbildung, Kursen und Unterricht mit mir zusammen arbeiten oder Dein Pferd zum Reha- und Aufbautraining zu mir bringen.

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