1. Doppellonge - eine der vielseitigsten Trainingsmethoden vom Boden aus
Die Arbeit an der Doppellonge ist für mich eine der effektivsten und vielseitigsten Trainingstools, das wir in der pferdegerechten Ausbildung zur Verfügung haben. Sie vereint die Vorzüge der klassischen Bodenarbeit mit einer feinen Zügelführung, wie wir sie aus dem Reiten oder Fahren kennen.
Ob für junge Pferde, Reha-Pferde oder fortgeschrittene Reit- und Fahrpferde – die Doppellonge bietet unglaublich viele Möglichkeiten, sinnvoll zu gymnastizieren, aufzubauen und zu kommunizieren.
Aber: Wie bei jedem wirkungsvollen Werkzeug ist der Effekt davon abhängig, wie wir sie einsetzen. In diesem Artikel erfährst du, welche Vorteile die Doppellonge bietet, worauf du achten solltest und wie du dich und dein Pferd optimal vorbereitest.
2. Warum ich die Doppellonge so gerne einsetze
Die Doppellonge hat sehr viele Vorteile. Sie ist:
3. Wann die Doppellonge sinnvoll ist
Die Doppellongenarbeit ist unabhängig davon, ob das Pferd ein Dressur-, Spring-, Fahr- oder Westernpferd ist. Außerdem ist die Arbeit an der Doppellonge für jedes Alter und jeden Ausbildungsstand (mit der richtigen Vorbereitung) geeignet:
Die Arbeit an der Doppellonge ist eine wertvolle Trainingsmethode für jedes Pferd - wenn sie sinnvoll aufgebaut und pferdegerecht durchgeführt wird.
4. Worauf du achten solltest, bevor Du loslegst
Damit Dein Pferd die Doppellongenarbeit fein und gut umsetzen kann und davon profitiert, braucht es eine gute Vorbereitung. Es sollte:
In meinem Online-Programm “Vom Longensalat zur Doppellonge” gibt es zusätzlich den Vorbereitungskurs “Starthilfe” in dem ich Dir Schritt-für-Schritt erkläre, wie Du Deinem Pferd die Grundlagen für alle weiterführende Pferdeausbildung genau erklärst und mit ihm erarbeitest.
Wenn Du wissen willst, welche Grundlagen Dein Pferd bereits gut verstanden hat und umsetzen kann und wo es noch Verbesserungspotential gibt, dann lade Dir meine kostenlose Grundlagen-Checkliste herunter.
5. Wie lernen Mensch und Pferd die Arbeit an der Doppellonge
5.1. Wie gewöhnst Du Dein Pferd an die Doppellonge?
Für die ersten Schritte an der Doppellonge solltest Du Dir viel Zeit nehmen und Dir eine weitere Person als Helfer dazu holen. Es kann auch bei einem bereits gerittenen Pferd passieren, dass es sich trotz guter Vorbereitung bei der Berührung durch die Longe am Rücken erschrickt und losrennt.
Aus diesem Grund empfehle ich einen weiteren Helfer an der einfachen Longe, die zusätzlich zur Doppellonge eingeschnallt wird. Die Hilfsperson führt das Pferd zu Beginn und vergrößert dann immer mehr den Abstand zum Pferd bis sie sich in normaler Longierposition befindet.
Wenn das alles gut klappt, kann der erste Handwechsel ausgeführt werden. Die Hilfsperson geht wieder in Führposition und führt das Pferd durch den Handwechsel. Du begleitest den Handwechsel mit der Doppellonge. Wenn dieser Ablauf ohne Anspannung funktioniert, kannst Du den Handwechsel auch alleine ausprobieren.
Das wird zu Beginn wahrscheinlich noch etwas holprig ablaufen. Hier musst Du dann darauf achten, dass Du die Hilfen, Handgriffe und Laufwege gut aufeinander abstimmst, damit Dein Pferd immer sicherer wird.
5.2. Wie lernst Du den Umgang mit der Doppellonge?
Die Handgriffe der Doppellonge sind zu Beginn sehr umfangreich und manche Menschen benötigen einen Moment bis sie sie gut umsetzen können. Daher übe ich mit meinen Schülern die Handgriffe immer am Holzpferd oder im Onlineprogramm “Vom Longensalat zur Doppellonge” am Mini-Doppellongenlehrgerät vor dem Bildschirm. Hier können Sie dann alles in Ruhe ausprobieren und lernen.
Außerdem bringt es große AHA-Effekte zusammen mit einer weiteren Person sich gegenseitig zu longieren. Damit kannst Du die Griffe in der Bewegung ausprobieren und den nötigen Laufweg ebenfalls dazu üben.
6. Die Ausrüstung
Für die Arbeit an der Doppellonge benötigst Du einen Kappzaum oder eine Trense. Du kannst das Gebiss verwenden, das Du auch beim Reiten verwendest. Achte darauf, dass Kappzaum oder Trense gut passt.
Beim Longiergurt empfehle ich einen mit einem festen Kopfeisen, weichen Polstern und stehenden Leinenaugen. Durch das feste Kopfeisen hat er die nötige Stabilität, um nicht auf den Widerrist zu drücken. Die gut sitzenden, weichen Kissen sind beim Longiergurt genauso wichtig wie beim Sattel. Durch das stehende Leinenauge gleitet die Doppellonge sehr gut durch und verhakt sich nicht. Ich persönlich benötige keine weiteren, tieferen Ringe am Longiergurt, da ich keine tiefen Verschnallungen verwende. Hierzu wirst Du im Artikel über die Verschnallungen weiter Erklärungen finden.
Hier kannst Du Dir den Longiergurt anschauen, den ich mit der Firma Satteltraum entwickelt habe.
Falls Du tiefer verschnallen möchtest benötigst Du noch weitere Ringe an den Seiten und solltest Dich für einen anderen Gurt entscheiden.
Bei der Doppellonge empfehle ich eine Biothane-Longe, die im vorderen Bereich ein Kordel hat. (Hier unten im Bild zum Beispiel die zweite von links und die zweite von rechts). Diese gleitet besser durch die Leinenaugen. Das Biothane liegt gut in der Hand und ist deutlich dünner als zum Beispiel Gurtmaterial. Meine Longe ist 16 mm breit und 16 m lang. Aber natürlich kommt es hier auch darauf an, was Dir in Deiner Hand bequemer ist.
Als Peitsche verwende ich am Liebsten eine Bogenpeitsche, da ich diese im nahen, sowie im weiteren Abstand gut einsetzen kann und nicht mit der langen Peitschenschnur in Konflikt komme.
Wenn Du allerdings immer mit relativ großem Abstand longieren möchtest, kannst Du auch sehr gut eine normale Peitsche mit langer Schnur verwenden.
7. Kurz angerissen: Verschnallungen, Hilfen und Handgriffe
Diese Themen werde ich in zwei weiteren Artikel genauer beschreiben, aber hier ein ganz kurzer Überblick:
Wenn Du wissen willst, welche Hilfen und Handgriffe Dir an der Doppellonge zur Verfügung stehen, dann schau den Artikel "Hilfen und Handgriffe an der Doppellonge - so kommunizierst Du fein mit Deinem Pferd" an.
Im Artikel "Verschnallung der Doppellonge - Wirkung, Varianten und Fehlerquellen" zeige ich Dir die verschiedenen Verschnallungsmöglichkeiten und erkläre Dir, welche aus meiner Sicht Sinn machen und welche nicht.
8. Fazit: Eine vielseitige und wertvolle Trainingsmöglichkeit - mit großer Wirkung, wenn Du sie richtig einsetzt
Mit der Doppellonge kannst Du Dein Pferd sehr gut gymnastizieren und trainieren, ohne es mit Reitergewicht zu belasten. Die Arbeit an der Doppellonge erfordert anfangs ein bisschen ein Hineindenken, aber dann wirst Du damit sehr gute Trainingsergebnisse erzielen.
9. Du willst mehr erfahren?
Wenn Du wissen willst:
Dann lade Dir meine kostenlose Grundlagen-Checkliste oder den Doppellongen-Guide herunter oder melde Dich direkt unverbindlich auf der Warteliste zum Onlineprogramm “Vom Longensalat zur Doppellonge” an.
Du findest außerdem weitere passende Artikel zu:
